Markets Wrap am 6. Januar 2022:
von Felix Ronner

Aktiensturz nach Fed Minutes

Nach den gestrigen Fed-Minutes (5. Januar 2022), wo man sehr hawkish war, gab es an Wall Street ein veritables Blutbad, und die Hedge Funds haben Tech so richtig «gedumped».

Ich hatte mich noch gewundert, wieso Aktien in den letzten Tagen einen so guten Run hatten, während die US-Zinsen seit Ende Jahr von 1.50% auf 1.70% in 10-jährigen USTs gestiegen sind – in 2-3 Tagen!

Gestern nun der Schock. Man spricht jetzt von einer Zinserhöhung schon im März und die Bond-Bären reden schon von 3.00% Renditen…die Bären können sich jetzt wieder hinter dem Ofen hervorwagen. Es gibt jetzt Auguren, welche sagen, dass das Fed schon im Januar mit einer Zinserhöhung kommen wird (oder kommen sollte?). Das ist wohl ein wenig früh: Es wäre «starker Tobak» und würde die Aktienmärkte in die Knie zwingen; das getraut man sich nach meiner Meinung noch nicht!

In Asien das gleiche Bild, Japan und Australien sehr schwach, China einigermassen gehalten.

In Europa sind STOXX-Futures mehr als 2.00% im Minus, der USD fester, Commodities schwächer, Real Yields immer noch negativ, doch auch dort ein neuer Trend.

Wir hatten schon viele Mal einen Abgesang auf Tech und die angesagte Rotation in Value, doch am Schluss ist es in den letzten Monaten immer wieder anders gekommen. Ich würde aber unbedingt die Tech-Positionen genau unter die Lupe nehmen und nur noch in die Tech-Leader oder in solche Firmen halten, welche gute Revenues und Profite haben und welche auch in Zukunft florieren werden. Alle anderen Tech-Aktien, die ja auch zum Teil schon stark korrigiert haben, würde ich verkaufen. Cathie Wood’s Ark Innovation ETF war gestern mit über 7.00% im Minus! NAV jetzt bei USD 86.12 gegenüber einem Höchst von fast USD 160.00 – fast halbiert!

Dann würde ich wirklich mehr Positionen in Value aufbauen, wäre aber z.B. bei Autobauern vorsichtig. Es macht keinen Sinn, dass die Aktienkurse dort sind, wo sie sind, wenn die Verkaufszahlen grottenschlecht sind und die Lieferketten immer noch ein Problem sind. Das ist aber nicht nur bei EU-Autos der Fall, sondern auch bei US-Autos. Financials z.B. müssten jetzt den Turbo zünden, denn technisch ist man nach oben ausgebrochen.

Bisher war es durchaus sinnvoll, weitestgehend auf Verkäufe zu verzichten – vor allem bei qualitativ hochstehenden Titeln. Aber die Luft wird halt auf diesem Niveau auch für die Stars dünner: Nestlé gestern mehr als 2.00% im Minus, weil Jefferies auf underweight ging. Das wird es immer geben, doch diese Titel gehören weiterhin in die Portfolios.

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